Ueli Müller-Hinni
Altersgruppe: 46-55
Wohnort: Hünibach bei Thun
Kinder: keine
Beruf: Früher Autofahrlehrer - seit 20 Jahren Buschauffeur
Verwendete Transportmittel: öV, E-Bike, Mobility oder Hertz, online-Bestellungen
Hobbys: Mit der Frau und den beiden Hunden unser Haus und Garten und die wunderschöne Umgebung geniessen.
«ein leichtes Leben!»
Warum und seit wann leben Sie ohne eigenes Auto? Meine Frau arbeitet seit einigen Jahren an zwei Tage in der Woche eine Stunde entfernt von Thun. Da sie nicht gerne im Dunkeln Auto fährt, benützt sie den öV. Seither entwickelte unser Auto Standschäden, da auch ich es nicht für den Arbeitsweg benütze. Vor rund vier Jahren verkauften wir es.
Welche Vorteile hat ein Leben ohne eigenes Auto? Tiefere Kosten. Gewisse Arbeitskollegen von mir leisten sich ein schönes und teures Auto, während ich lieber einen Tag mehr frei mache pro Woche und diesen zusammen mit meiner Frau verbringe.
Wie wirkt sich diese Entscheidung im Alltag aus? Den Arbeitsweg (8 Min.) jahraus, jahrein mit dem Velo zurücklegen zu können ist wunderbar. Es schränkt dies zwar die Wahl des Arbeitgebers ein - das ist es mir aber allemal wert.
Die Fahrten zu unseren Freizeitzielen sind manchmal etwas länger als mit einem Auto, dafür kommen wir stets relaxt an und haben unterwegs interessante Erlebnisse.
Einkaufen mit dem E-Bike bedeutet beinahe ohne Fahr- und Parkverbote bis vor die Geschäftseingänge zu gelangen - herrlich.
Mit dem Velo lernt man seine Agglomeration ganz neu kennen.
Benutzen Sie gelegentlich ein Auto? Wenn wir selten einmal entlegene Orte besuchen, also wenn wir zu einer Hochzeit bei der Schlachtkapelle von Sempach eingeladen sind, oder wenn wir am 1. August mit unseren Hunden vor dem Feuerwerk auf eine Alp fliehen wollen, mieten wir ein Mobility-Auto. Auch schon fuhren wir mit einem nagelneuen Hertz-Auto für zwei Wochen in die Bretagne in die Ferien.
Was sind Ihre Ratschläge an andere Personen für ein Leben ohne eigenes Auto? öV-Benutzern ohne GA bietet "Fairtiq" die bequemste Möglichkeit, jederzeit und ganz simpel zum richtigen Billett zu gelangen.
Nebst den bekannten Gemeinde-Tageskarten gibt es seit einiger Zeit auf der SBB-Webseite "Spartageskarten". Wussten Sie, dass eine Tageskarte auch zur Fahrt auf den meisten Schweizer Seen und z.B. auch auf die Rigi berechtigt?
Die öV-Welt ist digital-spannend - entdecken Sie sie ;-)
Welche Verbesserungen könnten getroffen werden, um ein Leben ohne eigenes Auto zu erleichtern und zu fördern? Routenplaner für's Velo berechnen längst die schnellsten, schönsten oder komfortabelsten Wege. Bei genauerem Hinsehen führen diese leider zwar mit Radstreifen, aber häufig auf grossen Hauptverkehrsachsen. Velofahren auf eigenen Trassees ist definitiv sicherer und dadurch entspannter für alle Verkehrspartner (als Buschauffeur kann ich ein Liedchen davon singen :-) Liebe Kantone und Gemeinden, baut bitte unbedingt mehr Velowege zu den Einkaufszentren, zu den Bahnhöfen, zu den Stadien und zu den Parks. Ihr werden sehen, wie sich der Verkehr dann automatisch verlagert. Das Schweizer Volk hat dies beschlossen - aber wurden seither auch neue Velowege erschlossen?