Pendeln
Pendeln gehört zum Alltag von mehr als 4 Millionen Schweizerinnen und Schweizern. Die Mehrheit legt den Arbeitsweg im Auto zurück – eine Erklärung für die vielen Staus in der Schweiz.
96% der Bevölkerung
2015 wohnten 96% der Schweizer Bevölkerung weniger als einen Kilometer entfernt von der nächsten ÖV-Haltestelle. Für 60% der Bevölkerung betrug diese Distanz gar weniger als 300 Meter.
1.1 pro Auto
2015 waren die Schweizer Autos im Durchschnitt nur mit 1.56 Personen besetzt. Verglichen mit anderen Verkehrszwecken war die mittlere Anzahl Personen pro Auto für Arbeitswege mit nur 1.1 Personen am kleinsten.
Produktiver
Gemäss einer Londoner Studie fühlen sich drei Viertel der Pendler, die mit dem Velo zur Arbeit fahren, produktiver.
Ein paar Tipps
Wie wird der Arbeitsweg ökologischer? Der VCS schlägt folgende Strategie vor:
1. Vermeiden: Die eigenen Verkehrsbedürfnisse reduzieren. Beispielsweise dank Telearbeit oder Optimierung des Arbeitsplans.
2. Verlagern auf ökologischere Verkehrsmittel: Fahrgemeinschaften bilden, öffentliche Verkehrsmittel nutzen, das Velo nehmen oder zu Fuss gehen.
3. Verbessern der genutzten Technologien: Wahl von Fahrzeugen, die ohne fossile Brennstoffe auskommen (Ökostrom und Biogas aus Abfällen).
Unsere Zeit ist durch einen Mangel an körperlicher Aktivität geprägt. Der Arbeitsweg bietet die Chance, eine Strecke zu Fuss zu gehen! Einige Tipps dazu:
- Steigen Sie eine oder mehrere Stationen vor dem Ziel aus und legen Sie das letzte Stück zum Arbeitsplatz zu Fuss zurück.
- Kombinieren Sie Ihre morgendliche Jogging-Runde mit dem Arbeitsweg: Wenn es keine Dusche an Ihrem Arbeitsplatz gibt, joggen Sie auf den Heimweg .
- Statt zu Fuss zu gehen, können Sie auch ein Trottinett oder ein Rollbrett benutzen.
Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wie viele Baslerinnen und Münchner zeigen, die zur Arbeit schwimmen. Oder ein Herr aus Siders, der seinen Arbeitsweg per Gleitschirm zurücklegt!
Das Velo passt zu allen und ist ökonomisch, ökologisch und praktisch. Wenn es an Ihrem Arbeitsplatz keine Dusche gibt oder Sie sich nicht allzu sehr anstrengen wollen, könnte ein E-Bike für Sie interessant sein.
Für jene, die keinen Veloabstellplatz finden: An Velostationen kann das Velo geschützt vor schlechtem Wetter und Diebstahl abgestellt werden. Einige Stationen bieten gar einen Reparatur- oder Reinigungsservice an. Mit Bikesharing geniesst man alle Vorteile des Velofahrens, ohne dass man für den Unterhalt oder einen Abstellplatz sorgen muss.
Die Schweiz besitzt eines der dichtesten Eisenbahnnetze der Welt. Auf dem Land stellen Busse die Verbindungen zwischen den Dörfern her. Mit dem ÖV ist pünktliches und sicheres Pendeln gewährleistet.
Carsharing kann informell unter Kollegen, Freunden oder Nachbarn organisiert sein oder über eine spezialisierte Plattform. Viele Plattformen bieten zudem Business-Dienste für Carsharing an.
Mehrere Schweizer Kantone und Städte bieten Instrumente zur Verbesserung der Mobilität in Unternehmen an: Sie erleichtern den Arbeitnehmenden das Reisen, reduzieren den CO2-Ausstoss von Unternehmen, bieten Geschäftsangebote für den Regionalverkehr an etc.
Die folgenden kantonalen und regionalen Programme bestehen:
Aargau (Kanton) – Aargau (Region Baden) – Basel – Bern (Region Biel) – Bern (Region Emmental) – Freiburg – Jura – Luzern – Neuenburg – Nidwalden – Solothurn – St. Gallen und Appenzell Ausserhoden – Tessin – Waadt und Genf – Zug – Zürich
Es gibt verschiedene Formen von Telearbeit: Homeoffice bedeutet, von zuhause aus zu arbeiten. Für jene, die es vorziehen, Freizeit und Arbeit räumlich zu trennen, bieten verschiedene Coworking Spaces Arbeitsplätze an. Das Projekt VillageOffice hat das Ziel, Coworking in Dörfern attraktiv zu machen und dort Büros einzurichten.